Was ist ein Trauma?

Trauma heißt erstmal übersetzt einfach nur „Wunde“. Das heißt, da war eine Verletzung. Nur warum überstehen wir so viele Verletzungen und können gut damit umgehen und warum  bleiben einige so schmerzhaft in Erinnerung? Was war damals anders? Wenn Sie sich einmal zurück erinnern an eine solche Situation, war jemand da, der an Ihrer Seite war, Ihnen geholfen hat, damit klar zu kommen es zu verarbeiten? Meist höre ich da ein klares „Nein“.

Wenn wir das Wort „Trauma“ hören, denken wir erstmal an die schlimmsten Erlebnisse, wie Überfalle, Übergriffe usw.
Nicht nur solche Erlebnisse, auch immer wieder sehr belastende Situationen gerade in der eigenen Familie können tiefe seelische Spuren hinterlassen, wenn keiner da war, der Sie aufgefangen hat.

Eine gestörte Bindung zwischen Eltern und Kind hat einen elementaren Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes. Aus Sicht der Erwachsenen wird das meist als harmlos wahrgenommen. Und von außen betrachtet, hat auch meistens keiner etwas Ungewöhnliches bemerkt. Aber wie haben Sie es früher als Betroffene(r) wirklich selbst erlebt? Und wie wirkt es noch Jahre danach?

Da Sie auf meine Seite gekommen sind, gehe ich davon aus, dass Sie solche Situationen auch selbst kennen.
Hatten Sie auch solche überwältigenden Erlebnisse, in denen Sie sich vollkommen hilflos ausgeliefert fühlten und sich nicht verteidigen konnten? Auch konnten Sie der Situation nicht entkommen und mussten aushalten? Solche traumatischen Erfahrungen sind dann in Ihrem Körper sozusagen „eingefroren“ und es ist meist sehr schwer da allein wieder heraus zu finden. Jeder nimmt diese Belastung und die gefühlte Hilflosigkeit anders wahr. Einzig Ihr Empfinden entscheidet, wie stark Sie noch darunter leiden. 

Ich durfte nicht werden, wer ich wirklich bin

Vielleicht erging es Ihnen auch so, dass Sie sich ein liebevolles und sicheres Zuhause wünschten. Sie wollten gerne bei der Entwicklung Ihrer Persönlichkeit begleitet werden. Stattdessen mussten Sie sich an die Welt der Erwachsenen anpassen. Wurden Sie getadelt oder sogar manipuliert? Wurden Sie als kleines Wesen auch immer wieder an Ihrer seelisch verwundbarsten Stelle getroffen? Und haben vielleicht dafür auch noch die Schuld bekommen? Da ist es verständlich, wenn Sie sich als junger Mensch zurück gezogen haben oder aggressiv wurden. Denn in einer solchen Umgebung ist es sehr schwer, zu einem offenen und neugierigen Menschen heran zu wachsen, der freudig auf andere zugeht und sich gerne neuen Herausforderungen stellt.

Was machen solche Erfahrungen mit meinen Gefühlen?

Passe ich mich an?

Gerade länger andauernde traumatische Erlebnisse haben verschiedene Auswirkungen im Leben. Passten Sie sich als Kind oder auch jetzt als Erwachsener lieber an, um doch noch Liebe und Verbindung zu erfahren? Leider werden solche Muster oft beibehalten. Sie zeigen sich im Berufs- oder Privatleben, indem Sie sich immer wieder anderen Menschen anpassen, um sich nicht allein oder abgeschnitten zu fühlen. Dadurch sind Sie aber weiterhin auf die Anerkennung und Zuneigung von anderen angewiesen und damit beeinflussbar.

Oder kämpfe ich für mich?

Oder gehören Sie eher zu den Menschen, in denen schon früh der Kampfgeist erwacht ist und Sie tun alles dafür, um autark zu sein und Ihren Weg zu verteidigen? Dann gehören Sie zu den „ungemütlichen“ Rebellen, die sich trauen ihre Wahrheit zu sagen und bereit sind, dafür zu kämpfen. Dadurch machen Sie sich aber nicht gerade beliebt und erleben oft kraftkostende Konfrontationen. Dafür zahlen Sie einen hohen Preis, da es sein kann, dass Sie oft allein sind.

Warum fühle ich so wenig?

Haben Sie das Gefühl nur noch zu funktionieren und Ihre Bedürfnisse kaum noch wahrzunehmen? Dann haben Sie irgendwann unbewusst zu Ihrem eigenen Schutz Emotionen abgespalten, um keinen seelischen Schmerz mehr fühlen zu müssen. Dadurch wird das Leben aber sehr freudlos und Sie ziehen sich von anderen Menschen und vom Leben zurück.

Ich gehöre nicht dazu, ich bin anders, ich bin allein, ich bin falsch

Kennen Sie solche Gefühle? Viele Menschen, die eine freudlose Kindheit hatten, leben zurückgezogen und haben Angst, auf andere Menschen zu zu gehen. Vielleicht zeigen sich bei Ihnen noch weitere Ängste oder Phobien, die Ihr Leben belasten.

Warum ist mein Leben so schwierig?

Wenn Sie kaum lernen durften auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu hören und zu leben, ist es erstmal schwer Ihren eigenen Weg zu finden. Oder werden Ihre Grenzen auch immer wieder überschritten? Früher war es für Sie unmöglich sich abgrenzen und Sie möchten gerne lernen, Ihre Grenzen wirksam zu setzen? Kennen Sie diesen inneren Widerspruch: einerseits wünschen Sie sich Grenzen – andererseits fühlen Sie sich mit Grenzen aber alleine und ausgegrenzt?
Besonders in Beziehungen zeigen sich die alten gelernten Muster, die sich ständig wiederholen und meist zu gleichen Ergebnissen führen. Es gilt diese zu erkennen und zu verändern. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst als die wichtigste Person in Ihrem Leben achten.

Wut ist gefährlich

Durften Sie früher Ihre Wut zeigen? Oder gehörte sich das nicht – schon gar nicht als Mädchen?
Vielleicht mussten Sie früher Wutausbrüche hilflos miterleben und haben heute Angst Ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern.

Wut ist pure Lebenskraft. Wenn sie nicht gelebt wird, unterdrücken Sie Ihre Kraft, die Ihnen auch im Leben nicht zur Verfügung steht. Gerne begleite ich Sie, Ihre eigene Kraft kennen zu lernen und so zum Ausdruck zu bringen, wie es sich für Sie richtig anfühlt.

Alle Veränderungen und Übergänge im Leben brauchen diese Energie. Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen verrosteten Wagen in Bewegung setzen. Bis er ins Rollen kommt, braucht es erstmal einen kräftigen Schubs. So ist es auch im Leben.
Das Leben zu verändern, braucht Energie – es so zu lassen, ist einfacher. Wo wollen Sie hin?

Denke ich positiv über mich und mein Leben?

Als Kind erlebten wir unsere Bezugspersonen als Vorbild und übernahmen schon sehr früh deren Gedankenmuster ohne diese zu hinterfragen. Zum damaligen Zeitpunkt hat es uns geholfen, uns anzupassen und zu orientieren, wie das Leben in unserer Gemeinschaft funktioniert. Diese Anpassung war in dieser Zeit lebensnotwendig. Im Laufe des Lebens entwickeln sich daraus jedoch Glaubenssätze, die unbewusste Verhaltensweisen bewirken. Oftmals sind Sätze dabei, die im Leben hinderlich sind oder sogar bremsend wirken. Vielleicht möchten Sie anfangen, diese selbst gesetzten Regeln zu hinterfragen, ob sie denn noch hilfreich für Sie sind oder ob Sie noch danach leben möchten.

Woher kommt mein innerer Kritiker?

Wurden Sie als Kind oft getadelt und kritisiert? So haben sich die Worte von damals tief in Ihre Gedanken eingegraben und Ihr innerer Kritiker wurde zum Leben erweckt. Er hat seitdem die Aufgabe Sie vorher „zu warnen“ und Sie „zu korrigieren“, bevor Sie etwas tun oder sagen, dass anderen Menschen nicht gefallen könnte. Wenn Sie sich selbst kritisieren, ersparen Sie sich Kritik von außen und bekommen weiterhin etwas Liebe und Anerkennung von anderen Personen. Somit passen Sie sich aber immer wieder an und kommen Ihrem wahren Ich kaum näher. Im Gegenteil – Ihr innerer Kritiker sorgt täglich dafür, dass Sie sich richtig schlecht fühlen.

Ich komme durch Nachdenken nicht zu einer Lösung

Versuchen Sie auch durch intensives Nachdenken Lösungen für ihre Probleme zu finden? Konflikte, die in den ersten Lebensjahren entstehen, werden jedoch in Bereichen des Gedächtnisses gespeichert, wo nur Wahrnehmungen aber keine Worte und Sätze abgespeichert werden. Diese Wahrnehmungen nehmen Sie später als diffuse Gefühle wahr, die Sie nicht einordnen und benennen können. Daher hilft Nachdenken nur wenig, da Ihre Gedanken keinen Zugriff auf solche Hirnareale haben.

 

Kommen meine körperlichen Beschwerden von meiner Seele?

Seelische Ursachen wirken auf den Körper und können zu psychosomatischen Erkrankungen führen, da der Körper traumatische Erfahrungen abspeichert. Gerade, wenn diese noch sehr lebendig sind, kann es zu körperlichen Beschwerden kommen.
Sie können sich z.B. im Nervensystem, der Muskulatur oder dem Bewegungsapparat zeigen. Ebenso können Schlafstörungen, Herz- und  Kreislauf-Erkrankungen oder Verdauungsbeschwerden auftreten. Geschieht ein Ereignis in Ihrem Leben, dass Ihr System „triggert“, wiederholt der Körper immer wieder sein Spannungsmuster, bis es aufgelöst ist.

Anspannung und Erschöpfung kenne ich gut

Im gesunden Zustand wechselt Ihr Nervensystem von Anspannung (Sympathikus) zu Entspannung (Parasympathikus) und reguliert sich somit immer wieder. Im traumatisierten Zustand ist Ihr Nervensystem permanent angespannt und scannt ständig die Umgebung, ob Gefahr droht. Wird Ihre innere Anspannung zu groß, kann es zu einer vollständigen Erschöpfung führen, die keine Regeneration mehr ermöglicht. Das ist sehr belastend für Sie, da Ihre Kraftreserven sehr schnell aufgebraucht sind. Selbst einfache tägliche Aufgaben im Leben werden für Sie zu einer großen Herausforderung.

Wie wirkt Dauer-Stress in meinem Körper?

Sowohl bei einem Trauma als auch im normalen Leben ist Dauer-Stress, dem man nicht entkommen kann, sehr belastend. Es bilden sich hormonelle Stoffe, wie Adrenalin, das bei zu wenig Bewegung im Körper verbleibt. Wenn dieser Zustand länger bestehen bleibt, kommt es unter anderem zu Verspannungen der Muskeln und Faszien. Dadurch können sich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entwickeln.

Wie sich die Verbote von früher jetzt im Körper zeigen können

Es haben sicher viele von uns als Kind erlebt, dass unsere natürliche kindliche Art sich zu zeigen und unsere Lebendigkeit nicht erwünscht waren. Wir haben unbewusst über die Muskeln dagegen gearbeitet, um „brav“ zu sein.  Z.B. haben wir unser fröhliches Singen und lautes Spielen durch Anspannen der Halsmuskulatur erstickt. Dadurch wurde es aber später schwer, unsere eigene Meinung zu vertreten und zu sagen, was wir denken.
Durch Verbote wird der natürliche Bewegungsdrang immer mehr gedrosselt. Die Muskeln verspannen sich dauerhaft und es können sich Fehlhaltungen mit anschließenden Beschwerden entwickeln.

Nicht alles kommt aus der Vergangenheit

Auch wenn wir in unangenehmen Situationen sind, verspannen wir uns – ja manchmal „verbiegen“ wir uns sogar. Das heißt unser Körper ist nicht in seinem natürlichem Gleichgewicht. Je öfter das vorkommt, umso mehr speichert unser Körper diese Muster ab und zeigt sie in der Körperhaltung oder dem Gesichtsausdruck. Dieser wird ja ebenfalls aus vielen Muskeln gebildet.
Nach Unfällen sitzt oftmals der Schock noch sehr lange im Körper und kann ebenfalls Verspannungen verursachen.

Silke Braun
Heilpraktikerin
Steinmetzstr. 3
65197 Wiesbaden
Tel: 0611-98 87 46 04
info@trauma-wandeln.de

Lernen Sie mich und meine Arbeitsweise bei einem kostenfreien Erstgespräch von 30 min kennen.